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Aufzeichnungen über die Entstehung und Entwicklung der Kleingartenbewegung in
Tharandt
Nach alten Dokumenten, wurde die Anlage „An der Buche “ Anfang 1920 gegründet, da nach dem Ersten Weltkrieg überall der Wunsch laut wurde Kleingärten
anzulegen, um die Ernährung aufzubessern.
Die Stadtverwaltung trat mit dem Folgengutbesitzer Herrn Paul in Verbindung, zwecks Abgabe von Land am Buchenweg. Herr Paul stellte das gewünschte Land von
14190 m² am Buchenweg zur Verfügung. Ein steiniger Hang an den er keine Freude und nur eine geringe Ernte hatte.
Es bildete sich aus den Bewerbern aus 47 Personen eine Gruppe von fünf Mann, die die Aufteilung und Auslosung durchführten.
Aller Anfang in der Anlage war schwer, viele Steine aber wenig Erde waren vorhanden. Mühevoll der Beginn und so Mancher gab wieder auf, doch man ließ sich
nicht erschüttern. Die Not zwang weiter mitzumachen. Wie fanden Gefallen an unseren Gärten und so entstanden Lauben und Umzäunungen. Eine Wasserleitung
wurde gelegt, am Anfang mit zwei Gefäßen, woraus alle das Wasser entnahmen. Aber man scheute keine Arbeit und mancher baute sich selbst einen Anschluss.
Mancher Streit mancher persönlicher Kampf wurde durch die Wasserfrage ausgelöst. Um dies abzustellen baute man Schwimmer ein, um die Nachtzeit für den
Zulauf auszunützen.
Da die Stadtverwaltung 1932 keinen Pachtvertrag abschließen wollte, schlossen sich die Gärtner zu einer Gartengemeinschaft zusammen und nahmen die
Verwaltung der Anlage selbst in die Hand. Am 23. Februar 1932 gründete man den Kleingartenverein “ An der Buche “. Als erster Vorsitzender des neuen Vereins
wurde der Kleingärtner Arthur Uhlich gewählt.
1933 wurde dem Vorsitzenden die Tätigkeit untersagt, die Unterlagen beschlagnahmt. Dann nach Monaten jedoch wieder freigegeben, weil sich niemand fand, der
die Verantwortung übernehmen wollte. Die Stadtverwaltung weigerte sich einen neuen Pachtvertrag abzuschließen.
So waren wir gezwungen den Reichsbund deutscher Kleingärtner beizutreten um den Fortbestand der Anlage zu sichern.
1938 errichteten wir den Vereinsschuppen, der Selbe stand als Verkaufshäuschen in Hintergersdorf. Wir zerlegten das Häuschen, schafften es nach Tharandt und
bauten es aber in anderer Form wieder auf. Damit hatten wir die Möglichkeit unsere Geräte unterzubringen und auch Düngemitteln, Saatgut und anderen Sachen
aus Sammelaktionen konnten nun verwahrt werden.
1936 bis 1938 bauten wir unsere Wasserleitung aus, damit der Streit ein Ende nehme. Am 6. Juli wurden wir von einen Hagelwetter betroffen. Wir glaubten es sei
das Ende der Anlage. Es war in wenigen Minuten alle Arbeit zerstört. Die entblätterten Bäume, Sträucher, die Strünke der Pflanzen boten einen kläglichen Anblick.
Der Vorstand ließ nicht locker, neue Pflanzen und Samen wurden vom Vorstand herbei geschafft. Es wurde wieder angefangen, keiner gab auf. Von der
Versicherung bekamen wir für den Hagelschaden 250,00 Mark. Allen Kleingärtnern, die emsig mithalfen wurde der Dank ausgesprochen.
1945 wurde der Verein, wie alle Vereine damals aufgelöst. Durch Verhandlungen mit dem damaligen Bürgermeister Herrn Pludert, konnten wir weitermachen und
bekamen außer den Sparguthaben auch unser Eigentum wieder. Es entstand beim Rat der Stadt eine Kleingartenstelle in der alle Kleingärtner, Siedler und
Obstbauern zusammengefast wurden, dazu wurden wir dringend benötigt.
1947 wurde die Anlage „An der Buche II “ geschaffen, die sich bis jetzt gehalten hat. Auch hier wurden Wasserleitung und Umzäunung geschaffen.
1954 wurde mit den Gutsbesitzer Herrn Müller (Großopitz) ein Pachtvertrag über 5000 m² abgeschlossen. 1961 wurden weitere 5600 m² von Herrn Müller
angeboten, weil das Land zu weit von seiner Wirtschaft entfernt und zu unrentabel für die LPG war.
Die Anlage war als Brachlandaktion gedacht und wird zurzeit als Naherholungszentrum gebaut.
Hier haben Dresdner ihr Domizil aufgeschlagen.
Hoffen wir, dass auch hier sowie in allen Anlagen der Sparte durch Nachwuchs der Erhalt gesichert wird.
© Gartenfreund Arthur Uhlich